Bei der Planung eines Neubaus oder einer baulichen Veränderung von Bestandbauten sollten Sie einen Statiker beauftragen. Denn in beiden Fällen ist es wichtig, die Statik zu berücksichtigen, damit das Gebäude standsicher ist und Risiken vermieden werden. Für die Genehmigung von Bauvorhaben ist eine vorherige Berechnung der Baustatik unerlässlich. Darüber hinaus sind Statiker Experten für Bauwerksuntersuchungen und die Erstellung statischer Nachweise sowie die konstruktive Bauüberwachung.
Der Statiker ist die letzte Instanz, wenn es darum geht, ein geplantes Gebäude zu realisieren, indem er die Planung hinsichtlich der baustatischen Umsetzbarkeit überprüft. Die Überprüfung der Tragfähigkeit stellt sicher, dass das Haus standfest ist und bei seiner Nutzung keine Risiken entstehen. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Sanierung von Bestandsbauten. Der Statiker überprüft die Tragfähigkeit von Altbauten und kontrolliert, welche Auswirkungen Umbauten auf die Standfestigkeit des Gebäudes haben. In diesem Zusammenhang werden die Dachkonstruktion und die Erdgeschossdecke überprüft. Auch die Beurteilung der Tragfähigkeit des Bodens gehört zu den Aufgaben eines Statikers. Außerdem werden Statiker damit beauftragt, Baumängel zu beurteilen, die zu einer Beeinträchtigung der Tragfähigkeit führen.
Welche Aufgaben übernimmt ein Statiker beim Hausbau?
Beim Hausbau überprüft der Statiker mittels statischer Berechnungen, welche Stärke Wände und Decken haben müssen, damit das Gebäude standsicher ist. Der Statiker berechnet beispielsweise detailliert, welche Menge an Bewehrungsstahl erforderlich ist, damit Betonplatten die nötige Stabilität aufweisen. Des Weiteren ist der Statiker für die Erstellung von Standsicherheitsnachweisen gemäß des Bauordnungsrechts zuständig. Als Tragwerksplaner beurteilt der Statiker, wie die tragende Konstruktion eines Gebäudes beschaffen sein muss.
Der Statiker übernimmt beim Hausbau wichtige Aufgaben. Er entwirft das Tragwerk für das Gebäude unter Berücksichtigung der vom Bauherren gewünschten Ausführung. Somit ist der Statiker dafür verantwortlich, die Pläne des Bauherren in realisierbare Baupläne umzusetzen. Wenn es das Bauordnungsrecht erfordert, erstellt der Statiker die nötigen Standsicherheitsnachweise. Das Aufgabenspektrum des Statikers umfasst die Ermittlung der Grundlagen, die Erstellung des Konstruktionsentwurfs für tragende Bauteile und die Erstellung der Ausführungspläne sowie die Baufortschritts- und Bauendkontrolle. Statisch-konstruktive Dokumente werden im Hinblick auf Korrektheit und Vollständigkeit überprüft. Schließlich übernimmt der Statiker die Kontrolle der Prüfstatik. Nicht zu vernachlässigen ist die Aufgabe der Beweissicherung, wenn Bauarbeiten Mängel aufweisen oder Nachbargrundstücke beschädigen.
Statiker: Dauer der Inanspruchnahme und Zusammenarbeit
Wie lange die Zusammenarbeit mit dem Statiker dauert, hängt davon ab, welche Leistungen erbracht werden sollen. Statische Berechnungen für einen Neubau dauern ungefähr zwei Wochen. Sollen auch die Bewehrungspläne erstellt werden, müssen Sie mit ungefähr vier Wochen bis zur Fertigstellung rechnen. Wenn der Statiker zusätzlich die Funktion des Bauleiters übernimmt, dauert sein Einsatz bis zur Endkontrolle des Gebäudes.
Die Dauer der Zusammenarbeit mit dem Statiker hängt vom Einzelfall ab. Der Statiker sollte bestenfalls bereits bei der Planung des Hausbaus involviert werden. Damit wird vermieden, dass die statischen Berechnungen bei der Planung zu lange unberücksichtigt bleiben. Der Statiker sorgt für die Umsetzbarkeit der Wünsche des Bauherren unter dem Aspekt der Standsicherheit des Gebäudes. Er plant das Tragwerk und legt die Grundlagen für die Ausführungsplanung. Üblicherweise dauert die statische Planung zwei bis vier Wochen und umfasst ein bis drei Planungsgespräche mit dem Bauherren. Wenn Sie allerdings wünschen, dass der Statiker die Überwachung Ihres Bauvorhabens übernimmt und die einzelnen Gewerke kontrolliert sowie Baumängel feststellt, sind häufigere Treffen notwendig und die Zusammenarbeit endet erst mit der mängelfreien Übergabe des Hauses.
Kostenübersicht für Statik-Dienstleistungen: Was kommt auf mich zu?
Es ist nicht möglich, pauschal zu beantworten, wie hoch die Kosten für die Statik-Dienstleistungen sein werden. Bei einem kleinen Einfamilienhaus entstehen geringere Kosten als bei einer großen Villa. Auch die Beschaffenheit des Grundstücks beeinflusst den Aufwand und damit die Kosten für die statischen Berechnungen. Grundsätzlich richtet sich die Berechnung des Honorars für den Statiker an der HOAI aus, der Honorarverordnung für Architekten, Ingenieure und Statiker.
Die Kosten, die der Statiker berechnet, hängen von der Komplexität des Bauvorhabens ab. Je größer und aufwendiger ein Gebäude geplant ist, desto umfassendere statische Berechnungen sind erforderlich. Um die Honorarberechnung nachvollziehbar zu machen, wurde die HOAI generiert. Dort sind sämtliche Leistungen sowie die entsprechenden Kosten aufgeführt, die der Statiker in Rechnung stellen kann. Die Berechnung wird durch die sogenannten Honorarzonen vereinfacht, welche die Komplexität des Bauvorhabens berücksichtigen. Je komplexer ein Bauvorhaben ist, desto höher wird es eingeordnet. Da seit 2019 die Vorgaben der HOAI nicht mehr verbindlich sind, lohnt es sich, verschiedene Angebote einzuholen.